Samstag, 22. August 2009

Hurricanerohstoff

Der Hurricane, ein ähnlich dem Mai Tai bastardisierter Cocktail, von dem es abertausende Rezepte gibt, die wohl lediglich den Rum als Zutat gemein haben, ist bei mir nach dem ersten Mixen zusammen mit André zuletzt zu einem meiner Lieblingsrumdrinks avanciert.

Ob Originalrezept oder nicht, darüber will ich gar nicht groß streiten. Ich möchte hier einen Drink, in dem beide Geschmacksgeber überzeugen. Daher halte ich mich an die simple Kombination aus Rum, Maracujasirup und Limettensaft. Ein Rum Sour mit fruchtigem Twist.

"Hurricane"
3 cl weißer Rum
3 cl Rumkraftbündel wie Long Pond oder Appleton Extra
3 cl frischer Limettensaft
3 cl Maracujasirup (wenn recht süßes Sirup, dann nur 2 bis 2,5 cl)

1. Alle Zutaten in den Shaker geben und auf viel frischem Eis schütteln dass die Hände anfrieren.
2. In ein bauchiges Glas oder einen Tumbler auf crushed ice abseihen und mit einem Limettentwist garnieren. Cheers!

Nun habe ich in Erinnerung, dass ich in meinen Anfängen als Hobbymixer auch mal eine kleine Flasche Monin Maracujasirup erstanden habe und dieses abscheulich süß und künstlich geschmeckt hat. Eine Wiederholung dieses Kaufs kommt für den Hurricane also auf gar keinen Fall in Frage. So nahm ich mir denn die Muße dem örtlichen gut sortierten türkischen Obsthändler einen Besuch abzustatten und kaufte 3 Maracujas à 1€. Happiger Preis, aber das war es mir wert.



"Maracujasirup"
Man nehme
125 g Kristallzucker
100 ml Wasser
10 ml Zitronensaft
3 Maracujas
ergibt etwa 150 ml Sirup

1. Wasser, Zitronensaft und Kristallzucker in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze zum Simmern bringen. Gelegentlich umrühren.
2. Maracujas längs halbieren und Inhalt in eine Schale Löffeln.
3. Fruchtfleisch in der Schale sachte mit einem Stampfer andrücken sodass die Zellwände den Saft freigeben.
4. Wenn sich aller Zucker im Wasser gelöst hat, Fruchtfleisch dazu geben.
5. Gelegentlich rühren. Nach etwa 5 Minuten ist das Sirup fertig. Durch ein Teesieb oder ein Leinentuch in eine Flasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Interessant ist, dass das Fruchtfleisch eine sehr ölig-klebrige Viskosität aufweist und somit das Sirup auch eine ungewohnte Textur haben wird.

Ich machte übrigens auch noch einen Test bei dem ich ein zweites Sirup, hergestellt aus einer Supermarktmaracujasaft Reduktion und Zucker, gegen das obere im Hurricane verglich. Wie zu erwarten, hat dieses Sirup keine Chance gegen das aus frischen Maracujas. Zwar ist der Maracujageschmack im Hurricane damit stärker, allerdings ist es ein nicht so authentischer Maracujageschmack. Der Hurricane mit Sirup #1 lässt am Gaumen dem Rum erstmal Platz und rundet dann seine Ecken und Kanten mit seiner angenehm aromatischen Fruchtigkeit ab. Sirup #2 hat lediglich einen satten Maracujanachhall.


Auf gutes nachkochen und -mixen!

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