Mittwoch, 30. September 2009

Ginger Ale

Heute habe ich zum zweiten Mal nun eine Flasche Ginger Ale angesetzt. Überschüssiges Ingwersirup lässt sich so wunderbar zu einem extrem leckeren Erfrischungsgetränk verarbeiten. Das Produkt ist begrenzt auch zum Einsatz als Ginger Beer tauglich, doch dazu mangelt es ihm ein wenig an Schärfe.

Ginger Ale, Rezept für 1,5L
150 ml Ingwersirup
50 ml Holunderblütensirup
Saft (etwa 100 ml) und abgeriebene Schale einer Orange
Saft (etwa 100 ml) und abgeriebene Schale zweier Zitronen
15 Nelken
2 TL Hefe
1,5 Liter Plastik(!)flasche stilles Wasser



Wasser aus der Plastikflasche in ein anderes Gefäß füllen. Alle Zutaten in die Flasche geben. Hefe im Wasser das ursprünglich in der Flasche war auflösen und mit dieser Mischung die Flasche wieder auffüllen, allerdings mindestens 100 ml Platz in der Flasche lassen. Kräftig schütteln. An einem warmen, dunklen Ort etwa zwei Tage fermentieren lassen vor dem Verzehr. Die Hefe wird nun Kohlensäure erzeugen, die nicht entweichen kann und somit in der Flüssigkeit gebunden wird. Das Ginger Ale ist auf seinem Höhepunkt, wenn die Flasche bei einem Daumendruck kaum noch nachgibt. Vorsicht, bei zu langer Fermentation kann die Flasche platzen. Auch Vorsicht beim ersten Öffnen.

Zum servieren durch ein Teesieb aus der Flasche ins Glas füllen. Man kann das Ginger Ale auch nach dem Öffnen in eine andere Flasche umfüllen und dabei alle groben Schwebepartikel rausfiltern, allerdings geht dabei eine große Menge an Kohlensäure verloren.

Donnerstag, 24. September 2009

Feuriges Ingwersirup

Hallo Leser! Bereits vor einiger Zeit las ich auf Drinking The World von einem Ingwersirup aus frischem Ingwersaft. Dort wird geschrieben, dass sich das Sirup im Kühlschrank mehrere Monate hält. Nun habe ich den Sirup zum zweiten mal gekocht. Nicht weil das alte leer war oder nicht mehr haltbar war... Das Problem mit frischem Ingwer ist, das er in flüssiger Form langsam aber sicher seine natürliche Schärfe einbüßt. Die alte Flasche schmeckte mittlerweile (Vor etwa einem Monat abgefüllt) einfach fad.

Trotzdem werde ich euch die Dokumentation des Ingwersirupkochens nicht vorenthalten, denn solange es nicht allzu lang geöffnet ist schmeckt es einfach grandios. Außerdem kann man damit ja auch Ginger Beer oder Falernum machen und somit auch Überschuss bevor es zu spät ist verarbeiten.


Ingwersirup - Rezept für etwa 750 ml
500 g frischer Ingwer
500 g Kristallzucker (wenn das Sirup beginnt an Schärfe zu verlieren überdeckt Rohrzucker mehr und mehr den Ingwer, daher Kristallzucker)
50 ml Wasser (sehr hilfreich beim Pürieren)


Ingwer gründlich waschen und grob in Scheiben schneiden.




Unter Zugabe des Wassers im Elektromixer oder mit dem Pürierstab pürieren.



Den Ingwerbrei in ein Seihtuch über einem Topf geben.




Alle Flüssigkeit aus dem Ingwerbrei pressen und dann das Volumen des resultierenden Ingwersafts abmessen.



Ingwersaft und gleiche Menge Zucker im Topf erhitzen und rühren bis sich aller Zucker gelöst hat.



Abfüllen und im Kühlschrank lagern.

Die Ergiebigkeit dieser Methode ist enorm, 100 g Ingwer ergeben so beinahe 100 ml Ingwersaft!!

Nach 2 bis 3 Tagen wird sich ein dichter Brei aus Schwebstoffen am Flaschenboden abgesetzt haben. Nicht filtern oder abgießen! Ich hatte bei meinem ersten Ingwersirup den Eindruck, dass auch durch die Filtration dieser Schwebstoffe ein Stück an Schärfe verlorengegangen ist. Einfach vor Gebrauch schütteln.


Wie gesagt, dieses Sirup sollte schnell verbraucht werden, und daher hier ein wunderbares Rezept von Jay Hepburn von ohgo.sh:

"Winchester"
3 cl Haymen's Old Tom Gin (Ich nahm Plymouth)
3 cl Martin Miller's Westbourne Strength Gin (Ich nahm G'Vine Nouaison)
3,5 cl Tanqueray Dry Gin
2 cl St. Germain Holunderblütenlikör
2 cl Grapefruitsaft
2 cl Limettensaft
1,25 cl Granatapfelsirup
0,7 cl Ingwersirup

Ich persönliche habe den Granatapfel und Ingweranteil jeweils noch erhöht auf 1,5 cl bzw 1 cl. Ein sehr gelungener Gin Tiki Drink! Auf, hopp, Jay danken für dieses Rezept! ;-)


Dienstag, 22. September 2009

Des Bartenders Freund und Helfer

Dieses Kleinod von Limettenpresse erwarb ich kürzlich in doppelter Ausführung bei barstuff.de, einmal für meinen Mitblogger André zum Geburtstag, er ist junge 21 geworden, und einmal natürlich für mich selbst. Harrharrharr. Meine Pressto Limettenpresse habe ich vor ein, zwei Monaten kaputt gekriegt, als ich auch den letzten Tropfen Saft aus einer armen kleinen grünen Zitrusfrucht herauswringen wollte.

In der Zeit ohne Limettenpresse ist mir aufgefallen wie mühsam es doch von Hand ist und so habe ich mir denn dieses tolle Exemplar, das durch einen klappbaren Einsatz sowohl Zitronen als auch Limetten presst, angeschafft. Ansonsten ist sie von gleicher Machart wie die Pressto Presse. Da kann ich nur hoffen, dass diese mir nicht bricht. Trotzdem. Für 11,98€ klare Empfehlung von mir!


Sie kann allerdings mit der Sexyness dieser alternativen Saftpresse, besonders in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen, auf keinsten mithalten. Wie geil die erst aussieht nach einem feuchtfröhlichen Abend, wenn sie bereits für etwa 10 Früchte herhalten musste ;-D

Montag, 7. September 2009

Web und Inhalt

Homemade Orange Bitters - Kleines aber feines Video gefunden bei CHOW. Neutralalkohol, Overproof Rum oder hochprozentiger Wodka bieten sich wohl am besten an.
Über 500 Sodagetränksorten - Jonas fand dieses Video, erinnert sehr an die eigene Hingabe für flüssige Genüsse :-)
Bols Genever Werbevideo - Die Stimme des Sprechers finde ich ja nicht so prickelnd. Irgendwie mag ich die Flasche jetzt doch nicht mehr kaufen :-(

La Florida Cocktail Book 1939
Angostura Professional Mixing Guide 1949 - Zwei eBooks hochgeladen von Jörg Meyer. Als PDF bei scribd runterlad- und so auf der Festplatte verewigbar!

There's a riot going on in the cocktail world
- Wunderbar geschriebener Blogeintrag eines Bostoner Bar- und Restaurantkritikers, der das Phänomen der anspruchsvollen Cocktailkunst perfekt beschreibt.
Premium Cocktails & Brandname Spirits - Gefunden auf dem Gastronom. Sehr amüsanter Blogeintrag über vermeintlich coole Drinkbestellungen.

Das Internet-Manifest
- 17 von Journalisten zusammengetragene Phrasen, die die Grundregeln und -methoden des Journalismus im neuen Gewand des World Wide Web festhalten. Gefunden auf mixology.eu
http://dubistterrorist.de/ - Apropos Grundregeln des Internets, der Meinungsfreiheit und der Privatsphäre.

Donnerstag, 3. September 2009

Georgia Mint Julep with a twist

"There are many varieties, such as those composed of Claret, Madeira, etc.; but the ingredients of the real mint-julep are as follows. I learnt how to make them, and succeeded pretty well. Put into a Tumbler about a dozen sprigs of the tender shoots of mint, upon them put a spoonful of white sugar, and equal proportions of peach and common brandy, so as to fill up one third, or perhaps a little less"
Frederick Marryat, A Diary In America (1939)


Der Georgia Mint Julep wird in Ted Haighs Vintage Spirits and Forgotten Cocktails als mögliche Urform des Mint Julep gepriesen. Eine potente Liason aus Cognac, Peach Brandy, Zucker und Minze. Die erste schriftliche Dokumentation des Mint Julep als solchem geht auf das Jahr 1803 zurück. Besagter Peach Brandy, so Ted Haigh hatte nichts mit dem heutigen süßen Likör auf Pfirsichbasis zu tun, sondern war vielmehr ein echter, gealterter Pfirsichbrand. Als Anmerkung findet man darauf, das zu Zeiten der 20iger Jahre dann auch vermehrt Quellen darauf hinweisen, dass mit süßem Peach Brandy UND auch Apricot Brandy gemixt wurde. An diesem leicht abgewandelten Georgia Mint Julep mit Apricot Brandy habe ich mich die Tage versucht.



"Georgia Mint Julep, Apricot Twist"
4 cl Cognac (z.B. Frapin V.S.O.P.)
2 cl Apricot Brandy (z.B. Marie Brizard Apry)
10 bis 15 Blatt mentholarme Minze
Mengen je nach Bechergröße anpassen!


1. Minze mit einpaar Tropfen des Apricot Brandy im Silberbecher leicht andrücken und die Innenwände des Bechers mit dem feinfrischen Aroma benetzen.
2. Eis frisch crushen: Sehr kalte Eiswürfel in ein Handtuch legen und auf einer festen Unterlage mit einem Knüppel oder Hammer zertrümmern. Silberbecher etwa zur Hälfte mit crushed ice befüllen. ACHTUNG: Ab diesem Augenblick sollte der Silberbecher nur noch am Sockel berührt werden, damit sich die Frostschicht auf dem Silber gleichmäßig bilden kann.
3. Cognac hinzugeben und verrühren.
4. Ein weiteres mal mit crushed ice befüllen, fast voll machen. Apricot Brandy dazugeben und rühren. Es sollte sich nun eine Frostschicht an der Außenwand bilden.
5. Kurzen Trinkhalm am Becherrand platzieren. Restliches crushed ice zum Bau eines fetten Eisbergs auf dem Drink verwenden. Reichlich Minzzweige leicht in der Hand anklatschen und neben dem Trinkhalm platzieren. Fertig. Wetten abgeben, Pferderennen angucken, Jubeln, Genießen.

Kentucky Spearmint

Ein toller Drink, der auch optisch sehr überzeugt. Seinem berühmten Bruder, dem Mint Julep mit Whiskey ebenbürtig. Lediglich weniger Ecken und Kanten sind hier auszumachen, die manche Trinker so reizen. Stattdessen eine runde Fruchtigkeit. Der Drink gewinnt zunächst durch Verwässerung, trotzdem sollte man schnell trinken, denn irgendwann ist es zuviel des Wassers.

Wie man sieht, ist der Zucker hier nicht von Nöten, der Aprikosenlikör bringt genügend Süße mit. Als Minze möchte ich Kentucky Spearmint empfehlen, und dass nicht nur wegen ihrer Herkunft. Sie hat ein schön erdiges Aroma, wenig Menthol und viel von diesem... naja Minzaroma halt.


Georgia Mint Julep nebst Gin-Basil Smash mit "Queen of Sheba" Basilikum



Boah, komm teilweise gar nicht mit dieser ollen Textformatierung klar, schrecklich!

Cocktails allein daheim genießen?

Tachchen!
Es geht um ein heikles Thema: Zu welchem Anlass drinkt man Cocktails?
Präziser: Ist es eine Banauserei ,seinem Körper in Abwesenheit anderer Personen Cocktails zuzuführen?
Wir kamen letztens in der Stadt kurz auf dieses Thema, während ein Fajita Pita verzweifelt versuchte seinen Untergang (in unsre Speiseröhre) so lange wie möglich hinauszuzögern-oder es lag doch an der Schwerkraft, die der Bedienung einen Streich spielte;)
Wie dem auch sei- auf jeden Fall beschäftigt mich das Thema irgendwie immer noch.
Wie stark ist der Alkoholfaktor im Vergleich zum Genuss? Wo ordnet man den gesellschaftlichen Aspekt des Cocktails ein?Und rechtfertigt der Spaß am Schütteln- oder eindeutiger Shaken- den nachfolgenden Verzehr?
Besonders für mich, der ich tendenziell viel,viel,viel trinke,wenn ich mit dem Schlabbern erst mal begonnen hab, erscheint es mir notwendig, den Alkoholaspekt zu betrachten.
Eigentlich war ich der Meinung,dass der Genuss den einsamen Verzehr rechtfertigt, ähnlich wie andere Genussmittel, die prinzipiell schädlich sind (Schokolade,Wasserpfeiffe.....).
Aber wenn man sich die Wurzeln und den ursprünglichen Zweck auch anderer Genussmittel anschaut,steigt man dahinter,dass der gesellschaftliche Aspekt als Grundlage nicht überschritten werden sollte.
So ist die gemüterlockernde Wirkung des Alkohols, gleich dem leicht benebelndem und verbindendem Genuss der Shisha, im Kern meiner Meinung nach anlassbindend!
d.h. Einsame Cocktails sin an sich tabu-es sei denn in Ausnahmesituationen:Herzschmerz etc.!
Wie haltet ihr es mit dieser Problematik?
Über Posts würde ich mich sehr freuen!

Mittwoch, 2. September 2009

Geht gar nicht.

Wer kennt sie nicht, die größten Lustig- bzw. Traurigkeiten die man in manchen Bars erleben kann, wenn es um Cocktails geht. Links geht's zur Umfrage.
Falls euch noch was einfällt, schlagt vor ;-)