Freitag, 2. Oktober 2009

Post aus Salzburg

Am Mittwoch morgen klingelte es an der Tür und ich musste gezwungenermaßen aus meinem schönen Halbschlaf aufwachen und aufmachen. Ein junger Herr hielt ein großes weißes Paket mit der Aufschrift "Mozart Destillerie" in der Hand. Hm... Ui.
Unterschrieben, entgegen genommen, voller Vorfreude ins Zimmer gebracht und geöffnet...

Darin befindet sich ein Geschenkset zum neuen Produkt der Mozart Destillerie, Mozart Dry. Über diese Spirituose, destilliert aus Schokoladenmazerat mit 40%, wurde bereits an vielfacher Stelle im Web berichtet (B@rgeist, Das Gastronom, Bartender Labor) und die Erwartungen sind wohl in Folge dieses Vorabbeifalls recht hoch. So will ich denn auch meinen Teil dazu beitragen.

Im erhaltenen Set befinden sich ein Ausgießer mit verlängertem Halsstück für die große Flasche, ein "spezielles" Mozart Dry Glas von der Firma Riedel, ein schmuckes Rezeptbüchlein mit Rezepten von Klaus St. Rainer und Dominik Falger die sich unter anderem nicht auf dem Webauftritt finden lassen sowie ein rundes Phiölchen Mozart Dry...

Der Slogan auf der Kartonage "Enjoy quality, not quantity" wird bei der Mozart Destillerie anscheinend ganz groß geschrieben, denn mit 5 cl werde ich meine Drinks volumentechnisch leider halbieren müssen... Zunächst jedoch einmal 0,5 cl pur genießen (Ganz wichtig: Enjoy quality, not quantity... ;-D )

Die Nase ist umwerfend kakaoig, kaum Alkohol. Ähnlich frisch gemahlenem Kakao, ohne jegliche Süße. Im Mund ist dann doch ein nicht schwaches alkoholisches Brennen vernehmbar und nach kurzen Vanille-Zimtaromen stellt sich am Gaumen derselbige trockene Kakaoton wie schon in der Nase ein. Hallt Bitterschokoladig nach, mittellang. Das Kakaoaroma war in der Nase allerdings noch sehr viel stärker präsent als am Gaumen.

Nun denn also zu den (Mini)Drinks.
Die Mozart Destillerie propagiert Mozart Dry als Basisspirituose und auf die Eignung dazu möchte ich ein wenig auf die Probe stellen. Der erste Drink beinhaltet deshalb eine weitere Basisspirituose von gleicher Menge. Mal sehen wie sich das Schokodestillat schlägt...

"Mozart Blues" - Klaus St. Rainer
20 ml Mozart Dry
20 ml Noilly Prat
20 ml Blue Gin (Ich nahm Tanqueray)
2 dashs Peychaud's Bitters
1 dash Luxardo Maraschino

Stir - strain - serve with a lemon zest
Der starke Kakaoduft des Mozart Dry weiss sich hier in Szene zu setzen und gibt dem Drink ein wunderbares Geruchsbild in Einklang mit den Ölen der Zitronenschale. Geschmacklich herrscht sehr große Ähnlichkeit zum Twentieth Century Cocktail, der Mozart Blues ist dabei allerdings weitaus komplexer, trockener und feiner. Problem: Bereits den Twentieth Century Cocktail mochte ich nicht sonderlich und dieser Drink, wenn auch, für meine Begriffe, besser, kann meine Gunst auch nicht so recht erwerben. Die Runde in diesem Drink geht an den Gin, der sich eindeutig als Rückgrat gebendes Element durchsetzt. Mozart Dry ist mehr "modifier" als "base spirit". Dafür spielt er im Duft die erste Geige.


Eigentlich hatte ich als zweiten Drink den Tabula Rasa, ein Mozart Dry Negroni, angedacht, doch ich wollte dann jetzt doch einen Drink in dem das Schokoladenaroma von den anderen Zutaten noch unterstützt und nicht möglicherweise unterdrückt wird. Meine Wahl daher:


"Miniature Chocolate Julep #2" - Klaus St. Rainer
25 ml Mozart Dry (*schnief*)
5 ml Zuckersirup (2:1)
10 Blatt Minze (Ich nahm Mojito Minze)
Zubereitung wie Mint Julep
Ausnahmsweise mal nicht im Silberbecher, weil ich das mitgelieferte Mozart Dry Glas einweihen wollte ;-).
Ein unglaublich guter Drink. Erwartet hatte ich etwas Aftereight mäßiges à la Grasshopper. Wie naiv. Die Minze verstärkt das Kakaoaroma auf gewisse Weise und der Drink ist einfach nur eine pure Explosion von Schokolade. Die alkoholische Schärfe vom Purgenuss ist nicht mehr auszumachen. Mozart Dry wird seinem Anspruch als Basisspirituose hier voll und ganz gerecht.



Mozart Dry wird sicher Anklang in der Barwelt finden. Als Basisspirituose wird er zwar schnell in den Hiuntergrund gedrängt, gibt aber gerade auch im Hintergrund eine wunderschöne Kakaonote. Ich freue mich jedenfalls schon auf meine nächste barfish Bestellung. Fragt sich nur, wie das Produkt preislich ausfallen wird.


Vielen Dank nach Salzburg für das Päkchen :)

1 Kommentar:

  1. Danke für das Feedback!
    Rezepte finden sich auch auf: www.mozart-dry.com
    Beste Grüße,
    Florian

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